Europe with Silver Part 2

Barcelona and Bordeaux

27. October 2015

So langsam muss ich das Jahr 2014 doch mal abschließen und somit gehts jetzt hier mit dem letzten Teil der Europareise los. Wir sind also von Berlin nach Barcelona geflogen und von dort aus dann einige Tage später nach Bordeaux gereist.

Barcelona

Der Flug von Berlin nach Barcelona war für meine Verhältnisse mit ca. 2,5 Stunden sehr kurz. Auf dem Flughafen in Barcelona konnte man den wirtschaftlichen Abstieg, welcher durch die europaweite Wirtschaftskrise ausgelöst wurde, sehr gut zu erkennen. Die Terminals waren leer und wir konnten zum Teil die Geschäfte und Restaurants auch nur daran erkennen, dass Klebestellen der Logos noch sichtbar waren. Wir fuhren mit dem Zug vom Flughafen in die Stadt und der Weg vom Terminal zum Bahnhof war auch schon sehr mitgenommen. Die besten Jahre dieses Flughafens war sicherlich zu den Olympischen Spielen 1992. Seit dem wurden aber selbst die Travelators abgebaut, sodass nur noch einige Absperrungen zu erahnen waren.

Unser Zimmer, welches wir durch Airbnb gefunden hatten, war sehr zentral an der U-Bahnstation Hospital Clinic gelegen und nur einige Stationen vom Stadtzentrum entfernt. Wir mussten noch etwas Zeit totschlagen, bis unser Gastgeber zuhause war und haben eine Kleinigkeit zu uns genommen. Unser Gastgeber war dem Englischen nicht wirklich mächtig und unser Spanisch auch nicht wirklich auf der Höhe der Zeit. Wir haben es aber geschafft ihm die wichtigsten Information zu entlocken.

kurzes shooting im Wohnzimmer

Das spanische Wetter hatte uns soweit ganz gut behandelt, aber auf dem abendlichen Essenfindungsweg hat uns doch ein Schauer erwischt. Also sind wir schnellstmöglich in ein Restaurant eingekehrt und haben uns unsere erste Sangria gegönnt.

Erste spanische Sangria

Der zweite Tag begann mit einem kleine Rundgang durch die Altstadt; ohne wirkliches Ziel haben wir uns durch die kleinen Straßen und Gassen geschlichen und die Stadt auf uns wirken lassen. Über den Plaça de Catalunya, vorbei am Apple Store und den vielen Tauben ging es zur Kathedrale von Barcelona. Wir haben uns den Innenraum nicht angeschaut, aber von außen ist es sehr imposant anzusehen. Aber kein Vergleich zur überwältigender Imposanz der Sagrada Familia, welche wir am nächsten Tag auf dem Plan hatten.

Silver unter Taube, die sie nicht füttern durfte

Die Straßen der Innenstadt sind alle autofrei. Man kann sich also sehr frei bewegen und auch die eine oder andere Köstlichkeit einnehmen. Die erste war eine kleine Soft Meringue, aus einer sehr urigen Pastisseria.

Auf Erkundungstour durch Barcelona sind wir dann zu einem Flohmarkt gefahren. Dort haben wir zwar nichts gekaut, aber der Flohmarkt war architektonisch sehr interessant. Händler können auf etwa 3 Etagen, die eigentlich ein langer Wendelgang waren, allerhand Waren anbieten. Manche hatten eine festen Stand und wiederum Andere haben ihre Waren einfach nur auf einer Decke angeboten. Das “Gebäude” war aber ausschließlich für solch einen Verkaufsweg gebaut wurden.

Eine weitere interessante Eigenheit dieser offenen Markthalle war die komplett auf Hochglanz polierte Deckenverkleidung. Sie war so glänzend, dass man sich von der untersten Ebene aus problemlos erkennen konnte.

Verspiegelte Decke

Nach der ganzen Lauferei sind wir dann zum Entspannen in einen der größten Parks der Stadt gefahren, welcher einen kleinen See und Brunnen hat und vielen Leuten nach der Arbeit als Erholungsort und Sportplatz dient. Gleich neben dem Park befindet sich auch eine Außenstelle von einer der vielen Universitäten und da hat Silver die Gelegenheit ergriffen und eigene Studenten für ihren Street-Style-Blog abgelichtet. Die Kulisse mit dem von Gras überwachsenen Gleisen und der rustikalen Mauer (siehe Titelbild) waren im spät-nachmittäglichen Licht einfach nur perfekt.

Der Park an sich ist sehr weitläufig und lud mit seinen vielen großen und Schatten spendenden Bäumen und reichlich Bänken zum verweilen ein. Man kann in den Bäumen einige bunte Singvögel beim Nestbau zugucken oder auch eine der wild wachsenden Limetten von den Bäumen klauen. Im Parc de la Ciutadella gibt es sogar (free) wifi.

Sagrada Familia

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der großen und von mehr oder weniger überall in Barcelona sichtbaren Sagrada Familia. Wir hatten uns schon vorher Tickets gesichert und auch eine komplette Tour durch die Kirche gebucht. Silver war erst etwas voreingenommen, weil sie große Menschenansammlungen nicht mag und sich zu überaus touristischen Dingen auch eher überwunden werden muss, aber im Nachhinein war es das Geld sehr wert.
Die von Antoni Gaudi entworfene, aber zu seinen Lebzeiten nicht vollendete Kirche war das Highlight unseres Aufenthalts in Barcelona. Wenn man sich Kirchen im konventionellen Europa vorstellt, dann ist die Form, aber vor allem die Farbenvielfalt im Innenraum eine ganz andere Liga. Obwohl man immer noch überall erkennen kann, dass es ein Gotteshaus ist und der Symbolismus an jeder Ecke sichtbar, macht es einen sehr modernen Eindruck. Nicht umsonst wurden in der gesamten Kirche nicht nur Strom, sondern auch gleich LAN-Kabel verlegt.

Die Kirche hat so viele versteckte Kleinigkeiten zu bieten und zu entdecken, dass man sie wahrscheinlich zum Großteil übersieht. Der Aufstieg auf einen der beiden schon fertiggestellten Türme ist es wert, weil man dann einen sehr schönen Überblick über die Stadt mit ihrer charakteristischen Architektur bekommt.

Die Decke des Hauptschiffes
Blick über die Stadt und Eigenheiten der Dachgestaltung
Blick über die Stadt und Eigenheiten der Dachgestaltung
Blick über die Stadt und Eigenheiten der Dachgestaltung

Das war der letzte Höhepunkt unseres Barcelonaaufenhalts und am kommenden Tag ging es weiter nach Bordeaux. Mit dem Zug ging es wieder zum Flughafen und von dort nach Bordeaux. Die Flugzeit war nur eine Stunde und hätte auch mit der Bahn bestritten worden können, aber da wir schon nicht so viel Zeit hatten, entschieden wir uns fürs Flugzeug. Die Preise sind ja dank Billigfluganbieter Vueling nicht signifikant unterschiedlich.

Ankunft in Bordeaux

Der Flughafen in Bordeaux ist, wie so oft etwas außerhalb der Stadt und wir haben uns aufgrund der Taxipreise für den öffentlichen Nahverkehr entschieden. Das bedeutet, dass wir einen Bus und dann eine Straßenbahn nehmen mussten. Beim Umstieg ist uns ein kleines Missgeschick passiert: Nach dem Einsteigen hat der Fahrer die Tür hinter mir zu gemacht, sodass Silver außerhalb der Bahn stand. Ich bin dann an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und gehofft, dass Silver mit der nachfolgenden Bahn nachkommt. Leider war es nicht so, also bin ich mit der Übernächsten wieder zurück zum Ausgangspunkt gefahren. Wir müssen uns langsam ein SOP (Standard Operating Procedure) für solche Momente überlegen.

Wir haben uns im Vorfeld wieder in ein Airbnb eingebucht. Diesmal hat sich Silver mit dem Gastgeber unterhalten, und er hat sich nicht gerade freundlich verhalten. Bis es zu einem Punkt kam, an dem ich die Konversation übernehmen musste. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass Ben, ein Mittvierziger aus der örtlichen Verwaltung, sehr nett ist. Er wohnt nicht direkt in der Stadt Bordeaux, aber im ersten Nachbarort, mit dem schönen Namen Lormont. Ben bewohnt dort ein Einfamilienhaus und hat dort permanent 2 Zimmer für Gäste eingerichtet. Als wir kamen, war auch noch ein Mädchen aus dem mittleren Osten dort. Das Haus steht mehr oder weniger am Fluss Garonne; nur durch eine Straße und einen kleinen Park getrennt. Über den Fluss ist man auch mit dem Nahverkehrsnetz Bordeaux angeschlossen. Man kann mit einer normalen Nahverkehrskarte auch Boote über den Fluss nehmen. Es gibt einige Anlegestellen, die man anfahren kann.

Wir wollten nach den Aufregungen und dem Verlorengehen, nicht nochmals in die Stadt fahren und haben an einem naheliegenden Fischrestaurant eine sehr leckere Scholle gegessen.

Scholle mit Reis und Grillgemüse

Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus in die Stadt gefahren und haben uns in der Hauptstraße umgeschaut. Dabei konnten wir eine leider sehr überlaufene Touristenstraße erleben, aber abseits der eingetretenen Pfade konnte man auch etwas durchatmen. Bordeaux hat eine sehr schöne und gut erhaltene Altstadt. Wir sind an einem der Tage zur großen Markthalle (Marché des Capucins) gefahren und Silver hat sich mit Austern eingedeckt.

Marché des Capucins
Marché des Capucins
Marché des Capucins

Dort kann man frische Austern mit Brot und Wein für wenige Euro essen. Für Silver ein Paradies, für mich eher nicht, da ich nicht so der Austernfan bin.

Austern auf Eis

Wir sind in den kommenden Tagen noch mehrmals durch die Stadt gelaufen und haben uns die Kirchen und Parks angeschaut. Silver hat, wie in allen unseren Stopps einen Nachmittag Leute im Street-Style fotografiert. Da Bordeaux, wie schon erwähnt, am Fluss liegt, kam am letzten Tag auch ein Kreuzfahrtschiff in den Hafen und spülte eine ganze Menge zusätzlicher Touristen in das herbstliche Bordeaux.

Kreuzfahrtschiff in der Innenstadt

Am letzten Tag vor unserer Abfahrt nach Toulouse, haben wir uns dann mit dem Schiff in die Stadt gewagt und auf einem kulinarischen Flohmarkt so einige Leckereien eingenommen; Silver natürlich Austern.

Schiffsfahrt auf der Garonne

Da sich Bordeaux ja in Frankreich befinden, haben wir auch eine Demonstration gesehen. Entgegen meiner initialen Meinung, dass die Demonstration für jegliche Art von Familie war, ging es den Demonstranten um das Beibehalten der traditionellen Familie bestehend aus Mutter, Vater und Kindern.
Der Rückflug war aufgrund anderer Planungen nicht von Bordeaux aus, sondern von Toulouse. Wir sind also mit dem Zug von Bordeaux nach Toulouse gefahren.

Zum Abschluss möchte ich auch noch ein kleines Video zeigen, welches die Erlebnisse der 2 Wochen zusammenfasst.

Wie immer gibts die hier gezeigten und noch mehr Fotos im Frankreich- und Spanienalbum auf Flickr. Auch habe ich alle essensbezogenen Fotos in einem extra Album zusammengefasst.

The Food of Europe

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