Shanghai 2013 Part 1

… Where have all the People gone?

13. July 2013

An einem Sonntagnachmittag ging es um 14 Uhr zum Flughafen und gegen 17 Uhr mit einem nicht mehr ganz frischen, auch nicht sehr alten Boeing 767 in Richtung Shanghai. Als Fluggesellschaft hatten sich China Eastern als günstigste herausgestellt, was bei einigen Kollegen in Staunen ausuferte, da der Preis sehr günstige war und manche für einen Tripp nur nach Shanghai schon mehr ausgegeben haben. Es gab für den gut fünfstündigen Flug leider nur einen Deckenprojektor für die gesamte hintere Flugzeughälfte. Das schränkte das Entertainmentprogram etwas ein. Da wir aber noch keinen wirklichen Plan hatten, was wir in Shanghai überhaupt machen wollen, war das die ideale Gelegenheit. Natürlich hätte man auch schlafen oder Game of Thrones lesen können. Ich habe mich dann für eine Mischung aus allem entschieden. Da ich vor einigen Jahren schon einmal in Shanghai war, brauchte ich ja nicht so viel Vorbereitung.

Einige Stunden später kamen wir auf dem Flughafen in Pudong (rechte Flussseite) an. Wir hatten schon vorher gelesen, dass das English der meisten Taxifahrer nicht so gut ist, also habe ich ihm gleich die Position auf meinem iPad gezeigt. Diese Karte war ihm aber doch zu modern. Nachdem dann noch ein Kollege gefragt wurde und ich ihm auch auf feinstem chinesisch den Straßennahmen 5 Mal gesagt habe ging es los. Nach gut 40 Minuten kamen wir auch nur eine Straße von unserem Hotel entfernt an. Ich habe es dabei belassen ihm zu vermitteln, dass es nicht das richtige Hotel ist, aber da ich wusste wo es lang ging war alles gut.

Auf der Fahrt vom Flughafen fiel uns nach einigen Kilometern auf, dass sich überraschend wenig Fahrzeuge auf den Straßen befanden. Es war gerade einmal 23 Uhr und für eine Metropole, wie es Shanghai ist, also keine außergewöhnliche Zeit. Ich habe es zuerst darauf geschoben, dass wir noch im Industrieviertel waren und dort Sonntagabends nicht so viel los ist. Als wir dann den Fluss überquerten und mehr in die Richtung der touristischen Ziele kamen, wurde es leider nicht besser. Das Bild ist gegen 24 Uhr entstanden und man sieht ja, dass ich recht gefahrlos diese Aufnahme machen konnte.
Am folgenden Tag wollten wir unser versprochenes “kontinentales” Frühstück einnehmen. Mehr als ein paar gedünstete Dumplings sind leider nicht dabei heraus gesprungen. Aus diesem Grund haben wir uns am folgenden Tag das Frühstück im Hotel gespart und haben auf der Straße etwas gegessen.
Der erste Gang in Shanghai führte uns dann am Bund, der Flusspromenade, entlang. Da wir uns auf der westlichen Seite namens Puxi befanden und dort der ältere Teil der Stadt ist brauchten wir auch nicht weit vom Hotel aus gehen. Nach einigen Schritten vom Bund weg trafen wir auf eine kleine Gruppe von 4 Chinesen, die angaben auch auf Urlaub bei einem der 4 waren. Nach ein bisschen Chit-Chat, haben Sie uns zu einer Teeverkostung eingeladen. Das Teehaus, was eigentlich nur einige schön umgebaute Büroräume waren, lag einige Meter vom Treffpunkt entfernt.

Die Zeremonie war natürlich auf chinesischen, wofür unser Einführungskurs in chinesischen leider nicht ausgereicht hat. Unsere 4 Begleiter haben sich aber bemüht es so gut sie könnten zu übersetzten. Wir haben insgesamt 6 verschiedene Teesorten ausprobiert und haben natürlich auch erfahren, wie so eine Zeremonie abläuft.
Die Teesorten die wir probiert haben waren:

  1. Olong tea
  2. Jasmine
  3. Fruit tea/ flower tea
  4. Opening flower tea
  5. Rock Team
  6. Monkey tea
    Im Vordergrund sieht man auch geröstet Sonnenblumenkerne, bei denen man die Kernhülle mit den Zähnen aufbricht und dann das innere essen kann. Natürlich hatten wir die Möglichkeit nach der Zeremonie auch noch den Tee zu kaufen, den wir am meisten mochten. Die Preise waren aber recht hoch und somit haben wir uns dafür entschiede nicht zu kaufen, sondern nur die Rechnung für die Zeremonie zu bezahlen. Und da kam der Crux, es kostet pro Person ca. $100 — nicht günstig aber hat uns indem Moment auch nicht gestört.
    Im Nachhinein stelle ich mir aber die Frage, ob es nicht vllt. ein sehr gut ausgeführter Scam war. Meinungen können gern in den Kommentaren unten hinterlassen werden.
    Anschließend an dieses kulturelles Vergnügen hatten wir uns überlegt, ob wir unseren eigentlichen Tagesablaufplan wieder aufnehmen sollten, und haben uns um ein paar Gedanken zu machen auf einer Bank in der Nanjing Road vor einem Apple Store, den wir am ersten Abend schon gesehen hatten, niedergelassen und wurden (also eigentlich ich) von einer weiteren Person angesprochen. Dieser wollte uns aber nicht auf irgendetwas einladen, sondern wirklich in seiner Mittagspause nur etwas mit Touristen reden und sein Englisch trainieren. Er ist Architekt und konnte sogar ein paar Brocken Deutsch. Nach gut 10 Minuten zog er wieder davon und auch wir machten uns auf den Weg nach La concession française de Shanghaï, dem viertel der französischen Einwanderer aus dem 19 und frühen 20 Jahrhundert, gemacht.
    Der Weg dorthin bestritten wir natürlich per pedes, da wir ja etwas von den Nebenstraßen sehen wollten und dabei haben wir so einige Besonderheiten gesehen.

    Wäsche, die offensichtlich immer auf der Straße getrocknet wird. Dabei beschränkt es sich nicht nur auf Decken und Laken, sondern auch Hemden. Also eigentlich alles. Auch gingen wir, wie es sich gehört in einen lokalen Supermarkt um festzustellen was die Menschen in Shanghai so einkaufen können. Dabei muss ich sagen, dass die Auswahl im diesem Tesco sehr groß war und gerade im Bezug auf Fleisch- und Backwaren, war die Auswahl schon größer als in singapurischen Supermärkten.
    Da wir kein wirkliches Ziel im Sinn hatten sind wir einfach gelaufen, bis wir keine Lust mehr hatten. Nach einer kleinen Stärkung in einem Curry-Haus hatten wir den Scheitelpunkt erreicht und uns wieder auf den Weg in Richtung Nanjing Road gemacht.

    Auf dem Weg lag noch ein kurzer Abstecher zum People Square. Entlang der Nanjing Road sind wir dann in ein paar Geschäfte und Kaufhäuser gegangen. Unter Anderem auch einem Delikatessengeschäft, welches vergleichbar mit dem Dallmayr in München ist. Besonders aufgefallen ist uns das CPlusPlus Café welches leider keinen QuellCode oder Algorithmen verkauft, sondern frisch gepresste Fruchtsäfte.
    Bevor wir dann den Tag in einem Brauhaus ausklingen lassen habe, haben wir noch einen obligatorischen Abstecher an den Bund gemacht um einige Skyline-Fotos bei Nacht zu machen. Also Motiv war das Finanzviertel auf der anderen Flussseite gegeben.

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